Anlässlich des Welttierschutztags am 4. Oktober erinnert der Deutsche Tierschutzbund die Bundesregierung daran, ihrer verfassungsmäßigen Pflicht nachzukommen und den Tierschutz als Staatsziel endlich ernsthaft umzusetzen. Unter dem diesjährigen Motto „Tierschutz ist Regierungspflicht“ fordert der Verband, die im Koalitionsvertrag festgeschriebenen Versprechen unverzüglich einzulösen und sich für den Tierschutz stark zu machen.
„Sowohl die zugesagte Unterstützung für Tierheime als auch die angekündigten Mittel für den Umbau der landwirtschaftlichen Tierhaltung sind im Bundeshaushalt nicht vorgesehen. Das ist ein Armutszeugnis für die Bundesregierung. Wenn noch nicht einmal die wenigen Tierschutz-Versprechen aus dem Koalitionsvertrag umgesetzt werden, stehen uns unter Union und SPD düstere Jahre im Tierschutz bevor“, kritisiert Thomas Schröder, Präsident des Deutschen Tierschutzbundes.
Neben Investitionen in die Tierheime und für die Transformation der landwirtschaftlichen Tierhaltung sieht der Deutsche Tierschutzbund insbesondere auch Bedarf im Katzenschutz: Durch eine bundesweite Kastrationspflicht für Katzen mit Freigang müsse die unkontrollierte Vermehrung unterbunden und damit das Leid der Millionen Straßenkatzen verringert und Tierheime entlastet werden. Ebenso notwendig ist ein Verbot von tierquälerischen Tiertransporten in Drittstaaten sowie die Fortführung der Reduktionsstrategie zu Tierversuchen bei gleichzeitiger Förderung von tierleidfreien Alternativen. „Das Staatsziel Tierschutz, verankert im Grundgesetz, nimmt jede Partei, aber aktuell vor allem Union und SPD in die Pflicht. Wir erwarten, dass die Bundesregierung ihrer Verantwortung gerecht wird. Sie muss mehr bieten als wenige leere Versprechungen. Für einen wirksamen Tierschutz braucht es jetzt entschlossenes Handeln!“, fordert Schröder.
Der Welttierschutztag geht auf den Heiligen Franz von Assisi zurück, den Schutzpatron der Tiere, der am 4. Oktober 1228 heiliggesprochen wurde. Jährlich nutzen Tierschützer weltweit den Tag, um auf das Leid aufmerksam zu machen, das Tieren durch den Menschen zugefügt wird. Der Deutsche Tierschutzbund stellt den Aktionstag jedes Jahr unter ein aktuelles Motto – in diesem Jahr: „Tierschutz ist Regierungspflicht“.